Freitag, 13. März 2015

*Rezension* Was fehlt, wenn ich verschwunden bin von Lilly Lindner


Ein großes Dankeschön an Tanja von Bibliofeles für die Empfehlung!

Titel: Was fehlt, wenn ich verschwunden bin
Autorin: Lilly Lindner
Genre: Kinder- und Jugendbuch
Form: Taschenbuch (400 Seiten)
Verlag: Fischer Verlag
Erscheinungsjahr: 2015
Preis: 9,99 €
ISBN: 978-3733500931

Mehr Infos zum Buch findet ihr >hier< direkt auf der Homepage des Fischer-Verlags.

Homepage von Lilly Lindner

Inhalt:
Die 16-jährige April leidet unter Magersucht. Diese möchte nichts essen und ihre Eltern sind am verzweifeln und völlig überfordert. Im Laufe der Jahre hat sich das Verhältnis so sehr verschlechtert, dass April nicht einmal mehr mit ihnen reden möchte. Ihre einzige Verbündete ist ihre kleine Schwester Phoebe. Als April in eine Klinik eingewiesen wird und ihr jegliche Besuche verweigert werden, beginnt die 9-jährige Phoebe ihrer geliebten großen Schwester Briefe zu schreiben, da sie diese so sehr vermisst. Das Mädchen versucht damit die Distanz zwischen ihnen zu überbrücken und April in ihr Leben einzubeziehen. Sie schreibt über die Schule, ihre Freundinnen, deren Familien und auch über die Probleme zu Hause. Zudem versucht sie die Krankheit zu verstehen und hat nur wenige Wünsche: sie möchte ihre große Schwester bald wiedersehen, hofft, dass sie ihre Briefe erhält und will, dass Ana bald aus dem Leben von April verschwindet.

Eigene Meinung:
"Aber ich treibe nicht davon. Nicht von dir. Und nicht von den Worten. Nicht mit der Zeit. Und nicht mit meiner Angst." (Zitat aus "Was fehlt, wenn ich verschwunden bin", Seite 127)

Für die Rezension von "Was fehlt, wenn ich verschwunden bin" habe ich mir einige Tage Zeit gelassen. Die richtigen Worte zu finden, die die Emotionen und Gedanken ausdrücken, die man als Leser hat, ist fast unmöglich.

Das Buch ist durchgehend in Briefform geschrieben und teilt sich in zwei Teile auf. Im ersten schreibt Phoebe ihrer großen Schwester April, während im zweiten Teil April an Phoebe schreibt. Jedoch entsteht keine Interaktion zwischen den beiden, da April die Briefe nicht abschickt. Auf diese Weise erfährt man zunächst nur Phoebes Sichtweise. Diese ist schon sehr berührend und in Verbindung mit Aprils Briefen wird das Buch zu einer wahren Gewalt und einer geballten Ladung an Gefühlen.

Lilly Lindner hat eine wahrhaft zauberhafte Sprache, die sich wundervoll in die Geschichte der Schwestern einfügt und das Buch zu etwas besonderem macht. Die vielen schönen Zitate, Phoebes Wortschöpfungen und die unendlichen vielen Emotionen, die sie wenige Worte verpacken kann, lassen einen nicht mehr los.
Einzig und allein die Tatsache, dass Phoebe und April exakt die gleiche Sprache und Formulierungen benutzen, hat mich etwas gestört. Allerdings ist das Buch so fesselnd und schön, dass diese kleine Kritik sofort in den Hintergrund rückt.

Phoebe und April sind Schwesternfürimmer und diese einmalige Beziehung stellt Lilly Lindner in den Mittelpunkt. Das ganze Buch dreht sich um die Liebe zwischen den sympathischen Schwestern. Die Charaktere der Schwestern waren perfekt und authentisch dargestellt. Zudem fügen sich die anderen Personen wunderbar in die Geschichte ein. Auch wenn ich oftmals erschrocken über einzelne Verhaltensweisen und Reaktionen war, konnte ich mich doch gut in die jeweiligen Charaktere einfühlen und diese dann auch nachvollziehen. Beispielsweise haben die Eltern von Phoebe und April teilweise harte Entscheidungen getroffen und dementsprechend reagiert, trotzdem kann ich ihre Verzweiflung und Ratlosigkeit verstehen. Ein ganz besonderer und wunderbarer Charakter ist auch Jerry, der mich überrascht und beeindruckt hat.

Sehr positiv empfand ich auch die Darstellung der Autorin zum Thema Magersucht. Sie stellt sehr schön die Gefühle und Gedanken von April dar, die seit mehreren Jahren unter dieser Krankheit leidet. Zudem werden auch die Auswirkungen der Krankheit auf das Umfeld und die Familie geschildert. 

Die 400 Seiten von "Was fehlt, wenn ich verschwunden bin" beinhaltet für den Leser viele wunderbare Momente, die einzigartige Liebe zwischen Schwestern und viele Gedanken über das Leben an sich. Ich habe während des Lesens viele Emotionen erlebt: ich habe gelacht, gehofft, geweint, war wütend und habe nachgedacht.

Fazit:
Jetzt schon eins meiner Lesehighlights 2015. Das Buch nimmt einen gefangen und lässt einen nicht mehr los. Auch, wenn man es beendet hat, kommt man nicht davon los. Eine absolute Empfehlung an Fans von großen Emotionen und sicherlich nicht das letzte Buch von Lilly Lindner, das ich lesen werde.

Bewertung:
Ich bewerte das Buch mit 5 von 5 Sternen.

4 Kommentare:

  1. Hm und Hallo,

    noch so eine herzergreifende Geschichte!!

    Guten Start ins Wochenende..LG..Karin..

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  2. Hallo,
    Ja, die Geschichte war sehr ergreifend und hat mich total berührt.
    Wünsche dir ebenso ein schönes Wochenende.
    Liebe Grüße
    Vyoletta

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  3. Hallöchen!
    Eine wirklich schöne Rezension zu diesem sehr besonderen Buch! :) ich habe es auch wirklich gerne gelesen. Lilly Lindner hat einfache ine sehr berührende Art und Schreibweise an sich.

    Liebst, Lotta

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  4. Hallo Lotta,
    Vielen Dank =) Ja, da kann ich dir nur zustimmen. Lilly Lindner schreibt einfach wundervoll. Habe nun auch "Splitterfasernackt" gekauft und hoffe, dass es mich ebenso überzeugen kann. =)
    Liebe Grüße
    Vyoletta

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